Einige Gedanken zur anstehenden Messewoche

von Maximilian Lowisch

Es ist Dienstag und die meisten von uns, wie auch ich gerade, befinden sich auf dem Weg Richtung Frankfurt, im Zug sitzend, gespannt und neugierig auf die kommende Buchmessenwoche. Der Himmel ist, wie so oft zur Buchmesse, grau bis milchig. Das Wetter zumindest bleibt sich treu, lädt einen dazu ein, die Messehallen nicht zu verlassen und man fragt sich, ob es sich mit der Buchmesse selbst genau so verhalten wird. Als ”alter Hase”, der das nunmehr fünfte Jahr in Folge dabei ist, glaubt man ungefähr zu wissen, was einen erwartet. Viele, viele fremde Menschen in riesigen Hallen und viele, viele Menschen, die einem schon bald gar nicht mehr so fremd sein werden:

Kollegen, Kommilitonen, einfach gesagt die Mitstreiter der LIS-Corner, die man größtenteils über fast ein Jahr nur virtuell als ”User” in unserem Wiki sah. Frei nach Max Frisch: Wir riefen Ehrenamtliche und es kamen Menschen. Nach so vielem formalen Hin und Her, Diskussionen und Konzepten ist es dann so weit und man sieht erstmals den Menschen vor sich, der sich all die Monate hinter dem kleinen Icon verbarg.

In der Hinsicht ist die LIS-Corner eine großartige Möglichkeit, neue Leute kennen zu lernen. Sie lässt einem gar keine andere Möglichkeit auf dem engen Raum und der Zusammenarbeit, auf die wir angewiesen sind. Ob die Chemie schließlich stimmt, entscheidet sich jedes Jahr aufs neue, sind die meisten doch nur einmalig dabei. Die alten Hasen freilich fallen sich in die Arme. Wer einmal mit Überzeugung und Interesse dabei war, kommt auch gerne wieder, freut sich schon Wochen vorher auf den Stress auf der Messe als auch gemütliche Abende in Sachsenhausen. Die teils endlosen Tage gefüllt mit Diskussionen über unser Programm, Werbematerialien und die Finanzen werfen in der Buchmessenwoche endlich ihre Früchte ab. Das wissen die, die schon lange dabei sind und lernen die, die die Vorbereitungen eher aus der Distanz begleitet haben.

Die langjährigen Teilnehmer sind dabei das Herz der LIS-Corner. Sie bilden die Basis, die nötig ist, den Dampfer auch nach Passage der Buchmesse auf Kurs zu halten. Die LIS-Corner mag dann für die einen abgeschlossen sein, andere denken schon wieder ans nächste Jahr. Deswegen bin ich froh, dass wir einen Kern an Teilnehmern haben, die dem kleinen Messestand die Treue halten und Jahr für Jahr aufs neue dabei sind und mit ihren Erfahrungen und dem Wissen den Laden am Laufen halten.

Der ein oder andere mag jetzt meinen, dass bei einem Messestand, der ausdrücklich von Studierenden gestaltet wird, die Zeit langjähriger Teilnehmer qua Gesetz begrenzt sein müsse. Stimmt! Die langjährigsten Teilnehmer sind die, die uns seit ihrem Bachelorstudium begleiten und nun kurz vor dem Abschluss ihres Masters stehen. Dass sie uns danach verlassen – auch ich gehöre zu dieser Gruppe – ist verständlich und beabsichtigt. Problematisch wird es aber, wenn ihnen keine Menschen folgen, die zumindest zwei oder drei Jahre mitwirken werden und dadurch einen Überblick erlangen und als feste Ansprechpartner für Externe zur Verfügung stehen. Hier stößt man nämlich auf ein Problem, dass der LIS-Corner als rein studentisches Vorhaben inhärent ist: Sie muss sich selbst reaktivieren, wenn es soweit ist. Es mus jemand da sein, der den Haufen zusammen treibt, sich mit den einzelnen Hochschulen kurz schließt, dort die Teilnehmer akquiriert und den Kontakt zur Buchmesse hält. Kein Hauptamtlicher an einer der teilnehmenden Hochschulen übernimmt diese Aufgabe und ein solches Vorgehen würde dem Geist der LIS-Corner auch widersprechen.

Deswegen möchte ich diese Zeilen als Lob des ehrenamtlichen Engagements bei uns verstehen, das sich seit nunmehr acht Jahren hält und stetig erneuert. Ich bin gespannt, wie das Team der LIS-Corner in einigen Jahren aussehen wird. Jetzt heißt es aber auf ins Messejahr 2015!

Rückblicke auf Umtrunk und Hot Spot

Wie wir schon angekündigt hatten, mussten wir Freitag ein umfangreiches Programm über die Bühne bringen. Weil Bilder mehr sagen als tausend Worte, hier einige Impressionen. Wer mehr sehr sehen will, besuche unseren Flickr-Auftritt (rechts zu sehen). Viel Spaß damit.

DSC_0650Das Thema unseres Hot Spots

DSC_0669 Die Gäste und Moderatoren von links nach rechts:

Denise Hoßfeld, HAM Hamburg;

Michael Müller, Student;

Armi Roth-Bernstein-Wiesner, Bibliothekarin im Ruhestand;

Marcel Testroet, FH Köln

DSC_0730 Viel los beim Umtrunk

DSC_0707Seht her: Unser LIS-Corner-Gebäck

DSC_0726Auch die FaMIs vom „FaMI-Treff“ gegenüber waren mit von der Partie. Schön, wenn Bibliothekare und FaMIs sich so gut verstehen. 🙂

Fünf Jahre LIS-Corner- Ein Rückblick

Die Buchmesse 2013 ist zu Ende, die meisten LIS-Corner-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer schon längst wieder im Studien- bzw. Berufsalltag. Doch trotzdem ruhen die Aktivitäten nicht. Neben geplanten Aufsätzen zu unserem diesjährigen Hot Spot konnten wir – Sebastian Wilke, als einer der Mitbegründer, und ich – zwei Monate nach der Buchmesse einen geschichtlichen Abriss der LIS-Corner vorlegen. Wer hätte es gedacht, dass dieses „Projekt“ – können wir es wirklich noch so nennen? – schon mehr als eine halbe Dekade besteht bzw. überhaupt so lange überleben würde? Es gibt also einen Grund zur Freude, den wir hoffentlich überzeugend in der  Form des Aufsatzes ausdrücken konnten. An dieser Stelle soll zudem noch einmal allen Teilnehmenden der letzten Jahre sowie unseren Sponsoren und der Buchmesse gedankt werden – allesamt Akteure, ohne die die LIS-Corner nicht möglich wäre. Danke Ihnen und euch und auf die nächsten fünf Jahre!

 

Lowisch, Maximilian; Wilke, Sebastian: Fünf Jahre LIS-Corner auf der Frankfurter Buchmesse. Ein Beispiel für freiwilliges Engagement unter Studierenden der Bibliotheks- und Informationswissenschaft. In: Bibliotheksdienst 47(2013),11, S. 847 – 861

Zusammenfassung:

Im Rahmen dieses Aufsatzes wird der seit 2008 auf der Frankfurter Buchmesse organisierte Gemeinschaftsstand LIS-Corner als Beispiel für ehrenamtliches Engagement von Studierenden aus der Bibliotheks- und Informationswissenschaft vorgestellt. Es werden im Folgenden die Entwicklung des Standes von 2006 bis 2013, Konzept und Ziele hinter LIS-Corner, Arbeitsweise, Akquise von Projektpartnern und abschließend Herausforderungen vorgestellt, welche sich der Initiative aktuell stellen.

Abstract:

This article gives an overview on LIS-Corner, the first cooperative booth of German speaking LIS students at the Frankfurt Book Fair from its origins in 2006 to its latest developments. It can be seen as a successful example of voluntary engagement of students in Library and Information Science. Starting with a general introduction into student voluntary work and the beginnings of LIS-Corner, the article will discuss different aspects of the student-driven project such as its main goals, organizational style, acquisition of project partners and current challenges.

Schlüsselwörter: : Ehrenamtliche Tätigkeit; Studierende; Bibliotheks- und Informationswissenschaft; Projektmanagement; Frankfurter Buchmesse

Keywords: : voluntary work; students; library and information science; project management; Frankfurt Book Fair

 

es ist nie genug

Das war’s – wir sind alle wieder zu Hause, unsere Köpfe drehen sich weiter. Bis zum Rückblick hier noch ein paar letzte Beschäftigungstipps für die, die nie genug bekommen:

Ursula Anstett, librarian, Bundesgerichtshof Karlsruhe, Germany, Dahn

Vielen Dank an alle Gäste, Fragenden, Kommenden, Trinkenden, an alle Hot Spotters, Studieninteressierte und wehmütige Ehemalige, an alle Buchliebhaber und Freigeistler, und natürlich: vielen Dank an die Frankfurter Buchmesse. Es geht weiter…

LIS-Corner mit BRaIn

In der aktuellen, der fünften, Ausgabe des Open-Access Magazins der Studierenden des Fachbereichs Informationswissenschaften der FH-PotsdamBRaIn“ ist ein kurzer Artikel über die bisherige Geschichte unserer kleinen Ecke in der Welt erschienen.

Lesen lohnt sich.
Kommentare gerne hier in unserem weblog.

„Bibliothekar“ or not?!

Gerade sitzt das LIS-Corner-Team an der aktuellen Pressemitteilung, um der Welt mehr von unserem Erfolg auf der Buchmesse mitzuteilen. Eins unserer Ziele ist ganz klar, wir wollen der Welt die Welt da draußen aufklären, was BibliothekarInnen heute wirklich tun. Dabei ist, durch eine Bemerkung einer Kommilitonin aus der Schweiz die Frage aufgeworfen worden: Kommen wir von den Klischees über den „Bibliothekar“ weg, wenn der Begriff „Bibliothekar“ beibehalten wird oder sollten wir uns ab jetzt „Informationsspezialisten“ nennen? Oder anders, ist der Versuch sinnvoll den Begriff „Bibliothekar“ mit einem modernen Bild des Berufsstandes zu verknüpfen oder ist eine Modernisierung des „Bibliothekars“ nur möglich, indem auch der Begriff „Bibliothekar“ ersetzt wird?

Was ist eure meinung dazu?

Rückblick in Bild und Ton – die Tagesvideos

Damit unser Versprechen nicht einfach so verhallt, gibt es jetzt den ultimativen Rückblick in Form von Videos für jeden der Messetage, an denen man zum Beispiel schön den Aufbau des Standes mitverfolgen kann. Viel Spaß beim Gucken – und allen Mitwirkenden beim Sich-Wiedererkennen! 😉

Vorbereitung – Tag 1

Vorbereitung – Tag 2

Messe – Tag 1

Messe – Tag 2

Messe – Tag 3

Messe – Tag 4

Messe – Tag 5