Hot-Spot-Rückblicke

Da war er schon vorbei: Drei Stunden vergingen wie im Fluge. Ob das daran lag, dass der Verfasser zugleich Moderator war? Die Alumni Helmut Obst und Diana Marten waren super motivierte und interessante Gesprächspartner, die uns Einblicke in ihren früheren Studienalltag gaben. Dass die Digitalisierung voran schreitet, bejahten auch die beiden, wiesen aber darauf hin, dass immer noch ein Großteil der Ausleihen mit Print erzielt werden, wo wir wieder bei dem Thema sind, was bereites in dem Bericht zu Lobos und Passigs Buch anklang: Den Mittelweg zwischen begeisterten Technikinteressierten in den Leitungsebenen der Informationseinrichtung und der Benutzerschaft sowie der großen Masse, die vielleicht manchmal gar nicht so technikverrückt und hipp ist, wie wir es uns vorstellen.

Helmut Obst, der den berufsbegleitenden Master in Bibliotheks- und Informationswissenschaft am IBI in Berlin in diesem Jahr abgeschlossen hat und seit seinem Abschluss 2003 in Stuttgart Bibliotheksleiter einer OPL in München ist, rief mir ins Bewusstsein, wie diszipliniert und motiviert man für so einen berufsbegleitenden Master sein muss. Vielleicht also doch lieber einen konsekutiven machen?

LIS-Corner auf dem Hot Spot Scientific & Professional Information der Frankfurter Buchmesse

Im dritten Teil des Hot Spots mit Frau Prof. Dr. Ute Krauß-Leichert von der HAW Hamburg, sprachen wir dann auch über konsekutive Masterstudiengänge im Bereich der Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Bei der Frage, ob man nach dem Bachelor mit einem Master weiter machen soll, ist unter der Professorenschaft keine Einigkeit zu finden. Soweit ich es überblicken kann, existieren zwei Lager: Die, die den direkten Berufseinstieg befürworten und solche, die die zwei weiteren Studienjahre als persönliche und fachliche Bereicherung sehen. Frau Prof. Dr. Krauß-Leichert gehört zur letzteren Fraktion, bietet ihre Hochschule doch auch einen konsekutiven Master an. Selbst in der KIBA herrscht also keine Einigkeit. So befürwortet Frau Prof. Dr. Ursula Georgy, Vorsitzende der KIBA, den berufsbegleitenden Master. Ihre Hochschule bietet passenderweise auch einen solchen an. Wer nach dem Bachelor weitermachen will, muss das Institut verlassen. Wie sehen das eigentlich die Berliner und Potsdamer Professoren, an deren Instituten beide Möglichkeiten angeboten werden?

Was ich aus dem Gespräch mitgenommen habe, ist, dass der, der motiviert und interessiert an seinem Fach ist  – und vielleicht auch ein wenig prokrastinös -, der sich nach drei Jahren fühlt, als habe er von allem ein bisschen aber nichts richtig gelernt und sich im späteren Berufsleben alle Wege offen halten will, einen konsekutiven Master machen sollte.

Und wie ist die Meinung da draußen: Sind die Absolventen der konsekutiven Master auf dem Vormarsch?

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